Kurzgeschichten

„Wir haben die Dinosaurier ausgerottet. Gut, wir wollten das nicht, aber wir konnten es auch nicht verhindern. Wir kamen aus dem Sternhaufen M41 auf Ihren Planeten. Beuteten ihn aus. Trugen unsere Kriege darauf aus. Vergnügten uns mit Eingeborenen. Kurz, wir benahmen uns wie die Deutschen im Ausland und das Alte Testament war nichts gegen uns. Und nun soll ich Ihnen diese Geschichte auch noch erzählen, obwohl doch alles endlich vergessen war! Also gut...
Mein Name ist Izimu Qat und die meisten meiner Artgenossen halten mich für den Anführer der Eridu Fünfzig. Aber das stimmt nicht. Wenn sich einer von uns dieses Titels schmücken dürfte, dann wäre das Bakchos. Sie haben den Namen schon einmal gehört? Und Sie sind der Meinung, dass er nicht das Geringste im Umfeld der eindeutig als mesopotamisch erkennbaren vorangegangenen Begriffe zu suchen hat? Nun, wissen Sie, damals gab es noch keine Menschen, die uns darauf hätten hinweisen können. Die Menschen haben wir uns selbst gemacht. Sie kennen die Geschichte doch bereits: Adam. Eva. Schlange. Rauswurf. Kind tot. Aber ich erinnere mich an andere Dinge, an Szenen, die in keinem behördlichen Lebenslauf abgefragt werden. Dass unser Adam sein Xylophon langweilig fand und sich zeitlebens nicht für Saurier begeistern ließ. Die Sache mit der Schmetterlingsfalle. Oder Ninkis Edikt, das uns über dreißig Jahre lang ein Doppelleben aufzwang.
Tja, es sieht wohl so aus, als hätte ich doch so einiges zu erzählen...“